Ulla und Heinz vor dem Brocke – Ein Leben für die Pferde
Von der Landwirtschaft zur Pensionspferdehaltung – Mit 80 Jahren noch täglich fest im Sattel
Clusorth-Bramhar. Wer mit Ulla und Heinz vor dem Brocke aus Clusorth-Bramhar spricht, spürt sofort ihre gemeinsame Leidenschaft: die Liebe zum Pferd. Obwohl sie die Leitung ihres Pensionspferdebetriebes längst an die nächste Generation übergeben haben, dreht sich ihr Leben immer noch aktiv um die Vierbeiner. Jeden Tag sitzt der 80-jährige Heinz vor dem Brocke im Sattel seines Pferdes.
Teilen die Leidenschaft für Pferde: Heiner vor dem Brocke, Maria Vehn, das Jubelpaar Ulla und Heinz vor dem Brocke sowie Friederike (5) und Henning (7) (von links).
(Quelle: Vereinigung des Emsländischen Landvolkes e.V.)
„Morgens eine Stunde reiten ist das Schönste, was es gibt“, freut sich Heinz vor dem Brocke. Dass er mit seinen 80 Jahren noch so fit ist, glaubt er seinem Hobby zu verdanken: „Reiten macht geschmeidig.“ Dabei begnügt er sich nicht mit gemütlichen Ausritten, sondern reitet Dressurlektionen der schweren Klasse wie Traversalen und Piaffen. Sein Erfolgsrezept für eine gelungene Einheit von Mensch und Tier bildet dabei vor allem das richtige Gefühl: „Feines Reiten ist wichtig. Kein Mensch ist stärker als ein Pferd“, betont der Pferdeexperte. Auch auf ein gutes Verhältnis mit den Pferdebesitzern legt Familie vor dem Brocke seit jeher viel Wert. „Bei uns gehören die Reiter mit zur Familie. Ohne sie wäre der Hof leer“, erklärt die 74-jährige Ulla vor dem Brocke. Daher ist es für die beiden selbstverständlich, die gesamte Stallgemeinschaft zu Familienfesten einzuladen. So wie am 8. Juli zu ihrer Goldenen Hochzeit. Diese findet genau wie die grüne Hochzeit vor 50 Jahren in einem Zelt auf dem Hof statt.
Kennengelernt hat Heinz vor dem Brocke seine Ulla auf einem Reiterball. Damals bewirtschaftete der junge Landwirt den Bauernhof seiner Eltern mit Kühen, Schweinen, Bullen und Ackerbau. Die begeisterte Reiterin Ulla geb. Krane stammte ebenfalls aus der Landwirtschaft. Mit der Hochzeit und ihrem Einzug auf dem Hof baute das junge Ehepaar die Pferdehaltung auf. „Meinen ersten Reitplatz legte ich mit Viehmist auf einem Acker an“, erinnert sich Heinz vor dem Brocke. Dort trainierte er neben der harten Arbeit in der Landwirtschaft oft bis spätabends. Durch die Teilnahme an Turnieren erarbeitete er sich zudem einen Namen in der Reiterszene. Als in den 90er Jahren der damalige Landwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke dazu aufrief, die Höfe neu auszurichten, stellten Ulla und Heinz vor dem Brocke den Antrag zum Bau einer Reithalle. Die Kühe wurden abgeschafft und das Landwirtspaar investierte in einen Pensionspferdestall. Heute leben rund 30 Pferde auf dem Hof. Die Betriebsleitung hat Sohn Heiner vor dem Brocke (48) übernommen, der die Leidenschaft für Pferde teilt.
(Ein Beitrag von www.landvolk-emsland.de)